Freitag, 31. Juli 2015

31. Juli 2015
Die nächsten paar Tage soll es ziemlich Seegang haben im Bereich vor Karpathos und Kreta. Daher habe ich entschieden, hier auf Tilos in der sicheren Bucht eine bessere Phase abzuwarten. Das könnte bedeuten, dass ich noch bis zum nächsten Mittwoch hier bleiben werde und mir die Zeit mit Landgängen und Schwimmen etc. vertreiben werde. 

Die Bucht Livadia auf der gegenüber liegenden Seite der Insel wäre eine mögliche Option. Denn da wäre vermutlich weniger Schwell und auch eine bessere Internetverbindung. Nicht, dass es hier viel hoher Schwell hätte, aber die Reflexwellen kommen von Süden hier rein und die Windrichtung ist West bis Nordwest. Das ergibt den ständigen Schwell von der Seite und das ist auf Dauer recht unangenehm. 
Zudem ist Livadia auch eine Stadt und hat entsprechend Versorgungsmöglichkeiten, die hier völlig fehlen. Auch hier muss ich wohl gut zwischen Vor- und Nachteilen abwägen. 

solches Badewasser zu verlassen fällt schon etwas schwer

die abendliche Landschaft bringt Ruhe und viele Farben ins Bild

der Mond erhellt die Nacht zum Halbtag

Donnerstag, 30. Juli 2015

30. Juli 2015
Mit dem Dinghy noch schnell zum Einkaufen an Land. Danach ein abkühlendes Bad. Das war nötig, nachdem um 08:00 schon 28°C bei nur leichter Brise herrschen. 

Nun geht's weiter gen Süden nach Tilos. Eine ganz schöne Ankerbucht mit tollem Sandstrand soll es da geben. Bin mal gespannt, ob das nicht übertrieben war. Gleich vom Ankerplatz weg konnte ich die Genua setzen und die Peregrina nach Südosten aus der Bucht schieben lassen. Nach 40min. wurde der Wind zu schwach und ich musste die Genua wieder einrollen. Gut 10 Meilen unter Maschine nutzte ich um den Wassermacher laufen zu lassen. Nach 11nm Motorfahrt setzte der Wind wieder ein und ich konnte fast die ganze restliche Fahrt gemütlich segeln. 

Die Bucht ist sehr schön gelegen, aber mit feinkörnigem Sand würde ich den Strand nicht beschreiben. Wohl eher feines Kies ….aber immerhin …. schön und ruhig, das ist doch auch was wert. 

Kurz vor dem Eindunkeln hat sich dann der Mond noch über den Bergkamm geschoben …. wirklich wie im Märchenbuch; Etwas für Romantiker. 

mit Raumwind und nur mit Genua ... gemütlich 

gemächlich passieren wir Nisyros

zwei Drittel Weg sind schon hinter uns

in der Ferne ist Tilos schon zu erkennen

gefährliche Klippen am Buchteingang müssen mit Abstand umfahren werden

die Bucht präsentiert sich ruhig und weit weg vom Rummel

der Mond schiebt sich verstohlen über den Bergkamm

es glitzert und funkelt ...... einfach nur schön

Mittwoch, 29. Juli 2015

29. Juli 2015
Heute habe ich mal einen Relaxing- und Badetag eingelegt. Die weite Bucht im Südosten von Kos ist dazu gut geeignet. 
Viel gibt es daher nicht zu berichten; ausser vielleicht, dass ich mitten in einem Schwarm blau schimmernder Fische geschwommen bin und immer noch nicht weiss, wie diese heissen. Es ist scheinbar nicht so einfach, ein vergleichbares Foto im Internet zu finden, wo auch noch gleich der Name vermerkt ist. 

früh morgens ist es noch ruhig in der Bucht ........ aber schon bald

 werden Badende, Surfer und Wasserskifahrer die Bucht "beleben"

Dienstag, 28. Juli 2015

28. Juli 2015
Einmal mehr stelle ich fest, das Mittelmeer ist ein Segelrevier der besonderen Art. Fast kein Windzug und das auch noch von meinem Zielort her ist nicht dazu geeignet meine Segelleidenschaft zu befriedigen. Was ist nur los mit dem sonst so beständigen Meltemi. Der sollte mich doch angenehm von Samos nach Kreta begleiten. Statt dessen sind jetzt vor allem schwache Westwinde am Drücker. Keine Hilfe für meine Peregrina. 

Aber sonst ist es vor allem das einmalige Inselreich, das mich wirklich begeistern kann. Jede Insel hat ihr eigenes Flair und es überrascht mich immer wieder wie viel Individualität die kleinen Welten in sich tragen. 
Die grosse Politik wird in Athen gemacht, aber die Wirklichkeit sieht oft etwas anders aus. Die Menschen wissen sich zu helfen …. und das gut so.

Sonnenaufgang wie im Bilderbuch

Kleine Bucht .... total versteckt und weit weg von der "grossen" Welt

das südwestliche Kap von Kos

vor Kamari ist ganz schön was los ... laute Motorboote mit Wasserski und anderes Spielzeug inbegriffen

27. Juli 2015
Die Windverhältnisse heute waren alles andere als einfach. Keine Viertelstunde in der nicht mindestens ein Wechsel der Windrichtung oder der Windstärke zu verzeichnen war. 

Am frühen Nachmittag erreichte ich die Bucht Agios Nikolaou am südöstlichen Zipfel der Insel Kalymnos. Erst tief in der Bucht nahm die Wassertiefe auf 10m ab, was zum Ankern ausreichte. Zudem ist ausser der Peregrina kein anderes Boot in der kleinen Bucht und das vereinfacht die Platzsuche doch sehr. Die Bucht ist unbewohnt und wird wohl nur von Fischern und einheimischen Badegästen besucht.

Meine Versorgungssituation sieht nicht gerade gut aus …. nächstens muss ich meinen Lebensmittelvorrat ergänzen. Mal sehen, ob sich da in der nächsten Bucht auf Kos eine Möglichkeit bietet.

Leider habe ich hier kein Handynetz und so bin ich auch vom Internet abgetrennt. Daher kommt dieser Bericht mit einem Tag Verspätung. 

... hier in Lakki auf Leros verlässt Mik die Peregrina

auch türkische Schiffe sind oft anzutreffen in griechischen Gewässern

die verträumte kleine Bucht im Südosten von Kalymnos
  

Sonntag, 26. Juli 2015

26. Juli 2015
Morgens Früh standen wir genau um 180° verdreht in der Bucht. Der Abstand zum Ufer war überall ausreichend, um beim Schwoien keine Grundberührung zu riskieren. 
Um 11:00 Uhr ruft uns dann vom Ufer her ein Uniformierter zu; wir seien zu Nahe am Badestrand … finden wir eigentlich nicht, machen uns aber trotzdem bereit, die Bucht zu verlassen.

Unterwegs tauchen wir plötzlich in Nebel ein und sind überrascht, wie wenig wir von unserer Umgebung noch erkennen können. Es ist wie eine Nachtfahrt und deshalb schalte ich auch gleich das Radar an, um andere Schiffe früh genug entdecken zu können. 

Heute Abend wird Mik von Leros aus die Fähre nach Athen nehmen, um dann für ein paar Wochen zurück nach Holland zu fliegen. So wird es auf der Peregrina wieder ziemlich ruhig werden. Danke Mik für deine Unterstützung an Bord und die schöne, lustige Zeit, die wir zusammen hatten. 
Die Peregrina und die ganze Crew werden dich vermissen …..

Einfahrt in die Nebelwand

... so panoramisch habe ich mich noch nie gesehen

... direkt bevor wir in die Einfahrt nach Lakki einbiegen lichtet sich der Nebel

... ohne Worte


Samstag, 25. Juli 2015

25. Juli 2015
Heute geht's nun endlich wieder los. Vor uns liegen 30nm blaues Wasser und über uns scheint die Sonne. Es ist ruhig … kaum ein Luftzug. Etwas später kam doch noch ein bisschen Wind auf, aber wie so oft direkt von vorne.
Kein Wind, um vernünftig ans Ziel zu gelangen. Jetzt, da wir eher südwärts unterwegs sind, wäre uns der Meltemi willkommen …. nur hat er sich gerade jetzt rar gemacht.
Nach 6 Stunden unter monotonem Motorengesang erreichen wir Leipsoi und ankern in der Bucht vor dem Sandstrand.

der geschäftige Hafen der Stadt Pytagorio

... in der Bucht von Leipsoi

Freitag, 24. Juli 2015

19. bis 23. Juli 2015
REISE NACH ISTANBUL
Eines sei voraus geschickt; ich werde hier keinen Roman über die Zeit in Istanbul schreiben. Es werden vielmehr ein paar Eindrücke per Bildmaterial sein, die ich aus einer Stadt mitnehme, welche viele Gesichter hat und diese auch offen zeigt.

Die Reise dorthin war lang und ich war mir plötzlich nicht mehr so sicher, ob ich noch in der schon bezahlten Nacht oder erst bei Sonnenaufgang ankommen würde. Geplant war die Ankunft des Busses um Ein Uhr nachts .... tatsächlich war ich dann um ca. halb Fünf im Hotel. Stau durch Unfälle hatten letztendlich eine Verspätung um dreieinhalb Stunden zur Folge. 

Der Busbahnhof in Izmir mit vielen Busgesellschaften - Überblick ist kaum möglich

bergige Strecken und Staus prägen den Reiseverlauf

auch hier hat man Windkraft als Energiespender entdeckt


Kurz geschlafen ging's auf Entdeckungsreise. Vom Hotel aus - welches im ältesten Stadtteil FATIH liegt - gings recht steil bergauf zur Süleyman - Moschee und dann weiter zum Grossen Bazar. Der ist nicht nur gross; der heisst tatsächlich so. Weiter leicht bergab in Richtung Ost zu Hagia Sofia und Blauen Moschee. Das war aber genug für heute. 
Meine Rückkehr zum Hotel gestaltete sich sehr interessant. Mit einem kleinen Stadtplan vom Hotel in der Tasche - auf dem man so gut wie gar keine Strassennamen entziffern konnte - habe ich mich fast nur nach Gefühl orientiert und bin so bis zu 200m ans Hotel heran gekommen .... bin dann aber eine Strasse zu früh bergwärts abgebogen, was nicht nur unnötig war, es hat mich glatt eine Stunde mit Durchfragen und im Kreis gehen gekostet. Es ist sehr verwirrend da, zumal ich wohl beim Weggehen vom Hotel noch halb geschlafen hatte. Die Strassen sind alle geprägt von gleich aussehenden Restaurants, Shops und kleinen Gewerbebetrieben. Das macht die Orientierung nicht gerade leichter und die Strassen sind schmal und verlaufen selten geradeaus, sondern sind oft leicht gekrümmt, so dass man sich am Besten nach der Sonnen richtet, um mal wenigstens in die richtige Richtung zu gehen. 


Blick auf den Eingang zum Bosporus vom Marmarameer kommend

der Grosse Bazar in Fatih

Gewürz- und Teehändler
 
die Süleyman Moschee

die Architektur ist wirklich beeindruckend

Blick auf die Galata-Brücke am Goldenen Horn und den Bosporus dahinter

bitte einmal Schuhe putzen gefällig

die Blaue Moschee ... heute nur von Aussen

die legendäre Hagia Sophia ... ist heute ein Museum

auch das obere Stockwerk kann besucht werden

Schade ... die halbe Innenarchitektur ist im Baugerüst

Restaurantpark nahe "meinem" Hotel

Am zweiten Tag habe ich wiederum den Grossen Bazar durchquert und bin dann weiter zur Galata-Brücke gegangen, die die Stadtteile FATIH und BEYOĞLU verbindet. Danach weiter zum Gülhane Park und Topkapi Palast. Der Palast war geschlossen und dadurch musste ich - eher unwissentlich - einen Umweg in Kauf nehmen, der zwischen Bahngeleise und Küstenstrasse verläuft und keine Möglichkeit bietet in die Stadt zu kommen. Erst nach eineinhalb Stunden war eine Unterquerung der Bahngeleise möglich. Wenigstens machte mir die Orientierung zu meinem Hotel keine Probleme mehr. Da merkt man dann erst, wie hilfreich ein GPS per Handy ist - wenn man eines zur Verfügung hat. Für den kurzen Aufenthalt in der Türkei hatte ich mir aber keine SIM-Karte zugelegt und daher war mir diese Hilfe verwehrt geblieben. 


Blick aus der unteren Etage der Galatabrücke zum Bosporus

über die Galatabrücke zum Stadtteil Fatih

dieser Leuchtturm am Glodenen Horn wurde nach einem schweren Schiffunglück 1648 erbaut 

schmale dorfähnliche Strassen prägen das Bild in Fatih

Am dritten Tag ging ich direkt zur Basilika-Zisterne in der Nähe der Hagia Sophia, einem alten unterirdischen Bauwerk aus der Zeit der Römer. Beim ersten Versuch am ersten Tag, dieses imposante Bauwerk zu sehen, war eine lange Warteschlange vor dem Eingang und das genügte, um mich kurzerhand für das Weitergehen zu entscheiden. Heute nun konnte ich direkt hinein; es hatte sich doch gelohnt, gleich am Morgen um ca.  10 Uhr da zu sein. Danach war ein Besuch der Blauen Moschee vorgesehen, die ich am ersten Tag ebenfalls nicht von innen gesehen hatte. Mit kurzen Hosen ist ein Betreten der Moschee nicht möglich. Es wird dir aber geholfen, indem du einen Umhang erhälst, der wie ein Sarong (Lendentuch aus Sri Lanka, das bis zu den Knöcheln reicht) getragen wird. Die Schuhe ausziehen und in einer Plastiktüte mittragen gehört auch dazu. Eintrittsgeld habe ich nur in die Hagia Sophia bezahlt, die ja keine aktive Moschee mehr ist, sondern zu einem Museum umfunktioniert wurde. 

unterirdische Zisterne auf 336 Marmorsäulen mit je 9m Höhe - römisch


Medusenhaupt liegend - wieso ist nicht klar

Medusenhaupt kopfüber - die Bedeutung ist unklar

Innenansicht der Blauen Moschee

viele Touristen zwischen den Gebetszeiten


Um mir Unannehmlichkeiten bei der Rückreise möglichst zu ersparen, hatte ich kurzerhand einen Inlandflug nach Izmir gebucht. Die Rückreise verlief dann auch problemlos. 
Absachliessend kann ich sagen ..... es war eine sehr interessante und spannende Reise in eine mir ziemlich fremde Welt. Gesehen habe ich viel, aber diese Stadt kann nicht bei einem 3-Tage Besuch entdeckt werden. Ich habe bloss an der Oberfläche gekratzt. Aber zumindest konnte ich ein paar bleibende Eindrücke mitnehmen .... und das muss für dieses Mal genug sein.